Die Verrohung im öffentlichen Diskurs
Es gibt eine zunehmende Verrohung im öffentlichen Diskurs.
Das Phänomen der Verrohung im öffentlichen Diskus ist weltweit auf dem Vormarsch. Dieser Artikel diskutiert die Auswirkungen und Folgen von Gewalt im öffentlichen Diskurs, ausgehend von der Hundekot-Attacke in Hannover 1.
Der Verfasser und Kulturjournalist Stefan Koldehoff ist der Meinung, dass dieser Angriff auf die demokratische Perspektive ernst genommen werden sollte.
Zur Demokratie gehört auch die Fähigkeit, sachliche Kritik zu äußern und zu ertragen – und die Verständigung auf verbindliche friedliche Umgangsformen.
Außerdem stellt Koldehoff die Frage, ob die Leute im Kulturbetrieb die Fähigkeit zu entwickeln soll, die kritische Kommentare rational zu begegnen.
Die Gesellschaft tut man aber damit keinen Gefallen. Kritik erfordert Mut auf beiden Seiten: sie zu äußern und mit ihr umzugehen. Kritik gehört zum Miteinander.
- Verrohung: das Verrohen. Ähnlich wie “Brutalität”, “Barbarisierung”
- (n.)Exkrement: ähnlich wie “Kot”
- im wahrsten Sinne des Wortes: ohne übertragene Lesweise; ganz genau dem Wortlaut entsprechend; wirklich so zu verstehen, wie es gesagt oder geschrieben wurde.
- etw. im Griff haben: die Kontrolle über etwas haben
- Zielscheibe: ähnlich wie “Feindbild”, “Sündenbock”
- die Verständigung auf verbindliche friedliche Umgangsformen
- Verriss:harte, vernichtende Kritik, besonders an einem Kunstwerk
Der Ballettchef der Staatsoper Hannover, Marco Goecke, hat einer Kritikerin einen Beutel mit Hundekot ins Gesicht gedrückt. ↩